Palillogia

II. De Palillogia.

Palillogia παλιλλογία est ejusdem τοῦ μελεος affectionis sive tractuli in ijsdem sonis, nonnunquam omnibus, interdum vero initialibus, in una eademque voce intercalatis quibusdam pausis, vel etjam nullis, iteratio, quæ in unica saltem fit voce: Eine Palillogia stellt eine Wiederholung des Affekts derselben Melodie oder Phrase dar. Dazu werden dieselben Tonhöhen benutzt, zuweilen aller Töne, manchmal aber auch nur der des Anfangs. Die Palillogia findet in ein und Derselben Stimme statt und wird mal durch Pausen unterbrochen oder auch ohne Pausen ausgeführt, wodurch ein Sprung in der Stimme geschieht (obere Zeile der Abb.):
Simile est apud Orlandum in Mirabile mysterium 5. vocum quod hic ascribemus. Ähnliches ist bei Orlando (di Lasso) in Mirabile mysterium zu fünf Stimmen zu finden, was wir hier anfügen wollen (untere Zeile der Abb.).

Eine Palilogia ist für Burmeister die Wiederholung einer musikalischen Periode/Phrase in derselben Stimme und auf derselben Tonhöhe. Auf der Textebene ist eine Palilogia quasi ständig zu beobachten, musikalisch gibt Burmeister ein eigenes Beispiel und eines aus der Motette Mirabile mysterium bei Lasso, dessen Cantus-Stimme auf den Text „Deus homo factus est“ er ebenfalls abdruckt.