Klimax

III. De Climace.

Climax [klimax] est, quæ per gradus intervallorum similes sonos [64] repetit, Vt hoc exemplum indicat. Exempli locô hanc intervallorum consequentiam depromimus, juxta quam alia exempla apud artifices, Philomusus observabit. Eine Klimax ist das, was ähnliche Töne über Intervallschritte wiederholt. Wie dieses Beispiel zeigt (Abb. oben). An Stelle des Beispiels nehmen wir die Abfolge von Intervallen, gemäß der der Musikliebhaber andere Beispiele bei den Künstlern beobachten (können) wird.
Luculentißima inveniuntur exempla apud Clementem N. P. in Cantilena Maria Magdalena & apud Orlandum in Moteta Angelus ad Pastores 5. vocum, ad textum; Alleluia in Discantu, & alijs. Sehr ansehnliche Beispielegibt es bei Clemens non Papa im Stück Maria Magdalena und bei Orlando (di Lasso) in der Motette Angelus ad Pastores zu fünf Stimmen auf den Text „Alleluia“ im Discantus und in anderen Stimmen.

Eine Klimax ist eine Steigerung. Burmeisters eigenes Beispiel für eine Klimax, arbeitet mit der Wiederholung ähnlicher Tonfolgen. Durch die Wiederholung entsteht eine Intensivierung:

Burmeisters Literaturbeispiel für die Klimax ist recht lang. In Lassos Motette Angelus ad Pastores ait ist der Schluss auf den Text „Alleluia“ mit der ständigen Wiederholung einer bestimmten rhythmischen und auch diastematisch immer ähnlichen Motivik gestaltet. Die Motive sind exemplarisch nur im ersten System eingezeichnet:

Auch hier noch ein literarisches Beispiel für eine Klimax nach Cicero (Brief an Atticus 2.23.3):

„Wenn du schläfst, wache auf! Wenn du aufgestanden bist, dann laufe los! Wenn du losgelaufen bist, dann eile herbei! Wenn du dich beeilst, dann fliege herbei!“