Anaploke

XVI. De Anaploce.

Anaploce ἀναπλοκὴ est in Harmonijs ex Octo praesertim vocibus, et duobus choris constantibus propè clausulam vel in ipsâ etjam Clausulâ Harmoniae unius Chori in altero replicatio, repetitione ad binas ternasve vices inculcata. Exemplum est in Orlandi Deus misereatur nostri Harmoniâ octo vocum quô textus; Et metuant eum, expolitur. Item in Handelij Quam dilecta tabernacula, sub textu: Qui sperat in te. Die Anaploke ist eine Art Wiederaufnahme, die ein Chores von den anderen macht. Sie kommt nahe bei der Klausel oder sogar direkt bei der Klausel und zwar vor allem in Harmoniae, die aus acht Stimmen und zwei Chören bestehen. Die Wiederaufnahme prägt sich durch zu zwei oder dreifacher Wiederholung ein. Ein Beispiel ist Orlando (di Lassos) Deus misereatur nostri mit einer Besetzung von acht Stimmen, wo der Text „Et metuant eum“ ausgeschmückt wird. Dasselbe ist bei Handel in Quam dilecta tabernacula zu findem auf den Text „Qui sperant in te“.

Burmeister beschreibt mit Anaploke „die Wiederholung der Harmonie […] zwei-, dreimal eingeschoben, und zwar nahe der Klausel oder auch in der Klausel selbst“ (Burmeister/Kallenberger 2004, S. 147). Die Form der Wiederholung ist als Figur nur in großbesetzten (ab 8 Stimmen) Stücken oder in Stücken mit mehreren Chören zu finden.