Corpus Cantilenae II – „conturbaverunt me“

Burmeister gibt als Figuren alle des vorigen Teils an und spricht zusätzlich von einer Anapher. Dadurch, dass der Text dieses Teil mit dem des vorigen eine snytaktische Einheit bildet („et terrores tui conturbaverunt me“, „deine Schrecken vernichten mich“), stiftet die gemeinsame Nutzung der Figuren auch auf musikalisch-syntaktischer Ebene eine Zusammengehörigkeit.

Warum Burmeister die Verwendung eines kaum zu überhörenden Fauxbourdon-Satzes hier nicht erwähnt, ist mir unverständlich. Zumal die Verwendung des Fauxbourdon-Satzes als Topos für die Gestaltung des im Text angesprochenen Verloren-Seins hier durchaus typisch ist. Die bereits vorher verwendeten Figuren sind bis auf die Hypotyposis recht gut zu benennen. Die Anapher als eine lose Form der Fuge scheint hier vor allem auf der rhythmisch deklamatorischen Ebene stattzufinden. Dazu kommen die beiden Einsätze auf d im Quintus und Cantus, die als gleichbleibende und melodisch auffällige Kontrapunkte quasi einen Soggetto-Charakter erhalten.